Am Anfang der Fertigung eines Stahlprofils steht der kontinuierliche Abguss einer Stahlschmelze in eine senkrecht stehende, formgebende Rohr-, Block oder Brammenkokille aus Kupfer. Diese wird von außen gekühlt. Dabei ist die Kokille so konstruiert, dass das austretende Profil mit einem Radius von 6 – 10 m gebogen ist und somit über Rollen in eine waagerechte Position gelenkt werden kann. Die Länge der Kokille, in der die Formgebung der flüssigen Schmelze zum außen schon festen Stahlprofil erfolgt, liegt vorzugsweise zwischen 500 und 1000 mm. Im Solidbereich schrumpft der Stahl schon. Er würde den Kontakt zur gekühlten Kokillenwand verlieren und die dünne feste Außenhaut durchbrechen. Dies wird durch eine Konizität des Innenraumes von 1,1% kompensiert.
Wird der Gießprozess aus fertigungstechnischen Gründen unterbrochen, so lässt man den Rest erstarren oder man fügt beim nächsten Anguss einen Stopfen ein. In jedem Falle wird im Solidbereich die Kokillewand beschädigt.

Diese Beschädigungen summieren sich und die Kokille wird auf Grund des geringeren Wandkontaktes unbrauchbar.
Für bestimmte Abmessungen, wie kleine, quadratische Formate (130 * 130 mm) lohnt eine Reparatur nicht. Sie werden in großen Stückzahlen als „Wegwerfkokille“ sehr preiswert gefertigt.

Sind die Abmessungen jedoch größer oder das Design komplizierter, so hat sich die galvanische Reparaturverkupferung als vorteilhaft erwiesen.
Die beschädigte Kokille wir entchromt, aktiviert und mit einer Innenanode 2 – 5 mm dick aufgekupfert. Die Beschädigungen werden „aufgefüllt“ und nach einer mechanischen Bearbeitung hat sie wieder ihre ursprüngliche Kontur. Dieser Prozess kann praktisch unbegrenzt wiederholt werden.